Mit meiner Haltung Züchtern gegenüber habe ich mich schon
öfter ins Fettnäpfchen gesetzt, da ich die Meinung vertrat und noch vertrete,
wer Katzen züchtet (Hunde selbstverständlich auch und jede andere Kreatur),
sollte sich auch dem Tierschutz verpflichtet fühlen. Und damit meine ich nicht,
dass man sich der Straßenkatzen annehmen
muss, sondern, was Tierhaltung, Ernährung und Tierethik angeht eine
Vorbildfunktion inne halten muss.
Womit ich meine, dass der Züchter keine Kitten in die
Einzelhaltung abgibt, denn heutzutage wissen wir mehr über unsere Katzen und
wissen, dass die Einzelhaltung eines Kitten der Tierquälerei gleich kommt.
Wir sollten auch wissen, dass man eine Katze nicht vor dem
Ablauf eines Jahres decken lassen sollte, und nicht schon die Katze mit 7
Monaten zum Kater geben sollte.
Es gibt glücklicher Weise Vereine, die solches Verhalten sanktionieren
und dann keine Stammbäume ausstellen. Ausnahmen gibt es auch hier, natürlich,
denn es kann unter Umständen medizinisch sinnvoll sein, nämlich dann, wenn ein
so junges Tier schon unter Dauerrolligkeit leidet oder zu
Gebärmutterentzündungen neigt.
Natürlich stellt sich die Frage, ob so eine Katze überhaupt
zuchttauglich ist und nicht bessert kastriert werden sollte. Ich kann aber
verstehen, wenn ein Züchter eine Katze mit ausgesuchten Linien gekauft hat und
vor der Kastration noch Nachkommen von ihr haben möchte. Das ist eben auch
Zucht.
Grundsätzlich gilt es immer abzuwägen und im Sinn des
Tierwohls zu entscheiden.
So richtig aber geht mir der Hut hoch, wenn ein Züchterduo,
bekannt durch selbsternannte Empörung und Überwachung der Züchterszene,
ausgerechnet solchen Züchtern tröstend über den Kopf streichelt, die Kitten in
Einzelhaltung abgeben wollen und deren Katze, die im Januar 19 erst geboren
wurde in der 43. Kalenderwoche ihren ersten Wurf hat. Die Katze ist jetzt
(11.10.19, 41. Kalenderwoche) neun Monate alt, dann weiß man, wie jung sie beim
Deckakt war.
Ich weiß gar nicht, was los gewesen wäre, wenn das einer der
Züchter passiert wäre, die dieses Duo ständig auf dem Schirm hat.
Wir leben im 21.Jahrhundert. Doch gerade was die
Katzenhaltung angeht, hat man durchaus das Gefühl, wir stecken noch im
30jährigen Krieg (1618-1648), so hartnäckig halten sich alte Legenden von der
Katze als unsoziales Wesen, das ein Einzelgänger ist.
Züchter haben meiner Meinung nach auch die Pflicht dafür zu
sorgen, dass die Kitten in einen Haushalt kommen, in dem ihr Leben so
artgerecht wie möglich gestaltet wird. Mit verträglichem Kumpel, Kletter- und
Spielmöglichkeiten, gesicherten Fenstern und Balkonen, dass die Kitten artgerecht
ernährt werden.
Züchter sollten nicht nur verkaufen wollen, sondern haben
auch die Pflicht aufzuklären, damit die zum Teil immer noch schändliche
Katzenhaltung in deutschen Wohnzimmern bald und schnell der Vergangenheit
angehört.
Deshalb meine Bitte. Augen auf beim Kittenkauf! Nicht jeder
Vereinszüchter taugt was. Schaut genau hin. Ein Züchter, der in Einzelhaltung
ein Kitten abgibt, hat alles Mögliche im Sinn, aber nicht das Wohl des Tieres.
Ich greife niemanden persönlich an, sondern gebe nur meine Meinung wieder. Sollte sich jemand angegriffen fühlen, kann er sich ein Ei darauf braten!
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