Montag, 25. November 2019

Die Mär von der Verrohung der Sprache....


....die Sprache kann nur wiedergeben was uns als Gesellschaft ausmacht


Seit einiger Zeit wird von offizieller Seite zunehmend oft von der Verrohung der Sprache gesprochen. Immer geht es um Hass und Hetze im Netz, die sich immer öfter auch im wirklichen, realen Leben entlädt. Attentate auf Gebetshäuser, auf Politiker oder deren Büros,  Restaurants anders Gläubiger. Und da geht es nicht mehr um räuberische Erpressung, wie man das aus alten Filmen über die „Ehrenwerte Gesellschaft“ kennt, sondern zumeist um Hassverbrechen.


Ich halte das für Heuchelei.

Die Verrohung der Sprache ist ein Indiz für eine schon lange verrohte Gesellschaft, in der wir leben. Solange es wirtschaftlichen Profit und Erfolg verspricht, ist offenbar alles erlaubt. Und selbst, wenn das Strafgesetzbuch keinen Straftatbestand erkennt, so sagt uns doch unser christlich geschultes Moralverständnis, dass sich nicht alles damit rechtfertigen lässt.

Vieles, was unser tägliches Handeln bestimmt, kommt aus unserem Unterbewusstsein. Unser Unterbewusstsein nimmt viel mehr auf, als uns bewusst ist. Wir verarbeiten nicht immer bewusst, was wir an Informationen aufnehmen und abspeichern.
Ich bin aber überzeugt davon, als Laie, dass die Informationen uns beeinflussen, die uns täglich erreichen.

Worauf will ich hinaus?

Ich verfolge den Gedanken, dass die Verrohung der Sprache, Ausbrüche von Hass und Hetze gegen Menschen mit bestimmten Merkmalen, Tierquälereien nichts anderes sind, als die Summe der Informationen, die der Mensch täglich aufnimmt.

Kaum jemand verurteilt Konzerne nicht, die verantwortlich sind für die Ausbeutung der Arbeitskräfte, ja sogar von Kindern, und der Umwelt in der Dritten Welt. Auch die meisten deutschen Unternehmen lassen in Asien, Südostasien produzieren.
Von Adidas habe ich vor gut einem Monat gelesen, dass die deutsche Niederlassung geschlossen werden soll. Man verlagert die Produktion ins Ausland.

Es wird darüber gesprochen, man schüttelt den Kopf und schimpft womöglich noch darüber. Keine 5 Minuten denkt man daran, dass man unbedingt an die Serie xyz denken muss, die um 21.00 Uhr anfängt….

Bilder und Videos aus Schlachthöfen, Tiertransporten und aus der Massentierhaltung lassen uns den Atem stocken. Trotzdem kauft die Mehrheit der eben noch betroffenen Menschen Fleisch im Discounter ohne daran zu denken, dass das Lebewesen, das zu diesem Stück Fleisch gehörte, ebenso gequält worden ist.



Gestern und heute wurde bekannt, dass es in China massive Menschenrechtsverletzungen gibt, die über das hinaus gehen, was eh schon bekannt war.

™ Hinter dem sperrigen Namen "Integrationsplattform für gemeinsame Einsätze" verbirgt sich eines der vielleicht ausgeklügeltsten technischen Unterdrückungswerkzeuge der Welt: Eine Datenbank der chinesischen Zentralregierung, mit der in der Autonomieregion Xinjiang lebende Muslime - die meisten von ihnen gehören zur Minderheit der Uiguren - überwacht werden.

Die "Integrationsplattform" ist gefräßig: Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch berichtete kürzlich, was Regierungsbeamte alles einspeisen: Zwischenmenschliche Beziehungen, Bewegungsprofile von Smartphones und Autokennzeichen, Informationen über den Stromverbrauch, wann und wo jemand getankt hat - sogar, ob die Person der Eigentümer des Fahrzeugs war oder nicht. Mit Dutzenden Datenpunkten wird jeder Mensch eingestuft.™



Wie jetzt bekannt wurde, sollen Siemens und VW davon partizipieren.

™China-Experte Adrian Zenz sagte im Interview mit NDR, WDR und SZ, dass aus seiner Sicht zumindest ein Teil der Insassen der Internierungslager nach der Entlassung gegen ihren Willen als Arbeitskräfte eingesetzt werden. Auch die China Cables legen diesen Verdacht nahe. "Fabrikgebäude befinden sich teilweise im gleichen Areal wie die Umerziehungslager", sagt Zenz. Die Regierung baue die Internierungslager "vorausschauend auf industriellen Parks und Arealen", damit die Zwangsarbeiter keine weiten Wege haben, so der Wissenschaftler.™



Man kann eigentlich nur mit Fassungslosigkeit darauf reagieren. Innerhalb der EU wäre solches Gebaren undenkbar. Und weil es den großen chinesischen Markt betrifft, nehmen wir es hin?!

China ist weit weg und dank der chinesischen Politik dringt auch nur wenig nach draußen, so dass es uns im alltäglichen Einerlei nicht weiter berührt.



Tatsächlich nicht?

Mir kann einfach niemand erzählen, dass es ohne Auswirkungen auf den menschlichen Geist und ohne Auswirkung auf die menschliche Psyche bleibt, wenn durch die Flut der Nachrichten stets und ständig mit schlechten Nachrichten konfrontiert wird.
Es gibt Menschen, die fallen in Depressionen, Mutlosigkeit, Ängste und Resignation. Andere macht es aggressiv und es entlädt sich. Man sucht sich ein Ventil, einen Schuldigen, den man mittels der sozialen Medien fast ohne Gefahr beschimpfen kann, oder andere Verbalinjurien an den Kopf knallt. Sogar ein Gericht urteilte kürzlich, dass eine Politikerin es aushalten müsse, aufs übelste Beschimpft zu werden.
Unfassbar.

Tierschützer haben schon mehrfach versucht, die psychische Belastung durch Tierquälerei ins Gespräch zu bringen, um Tierquälerei durch Gesetze zu unterbinden. Ich erinnere mich an Stefan Bernhard Eck, der es als MEP ins Gespräch brachte, weil in Rumänien täglich viele Kinder mitansehen müssen, was Hundefänger mit Hunden anstellen.

Und die Industrie hinter der Massentierhaltung?
Seht euch um auf den Seiten von Animal Angels, ARIWA, Animal Equality, Deutsches Tierschutzbüro, Peta. Alles furchtbare, was dort zu sehen ist, soll durch den monetären Gewinne zu rechtfertigen sein.


Wenn das so ist, was darf man dann von unserer Moral halten? Was ist der christliche Wertekanon wert, wenn dem finanziellen Profit alles unterworfen ist?

Und auch in Deutschland wächst die Zahl der Obdachlosen, Menschen, die die ständig steigenden Mieten nicht mehr bezahlen können, die einen Lohn erhalten, bei dessen Erschöpfung noch jede Menge Monat übrig ist. Und das alles soll „normal“ sein.
Der Neoliberalismus hält es für normal, dass es Unterschiede unter den Menschen gibt, gemeint ist, die, die zur Elite gehören und die, die es nicht tun. Und nein, ich denke nicht, dass alles verstaatlicht werden muss. Aber ich finde, dass nicht alles dem Markt unterworfen sein kann, vor allem nicht, was die Daseinsvorsorge angeht.


Wenn wir also etwas gegen die Verrohung der Gesellschaft tun wollen, dann müssen wir uns auf die Moral besinnen. Ich meine nicht, die-kein-Sex-vor-der-Ehe-Moral. Sondern eine Ethik im Handeln.

Da wäre viel zu tun!

Sonntag, 24. November 2019

Kälber sind hierzulande billiger als eine Maß Bier auf dem Oktoberfest. Schreddern wir bald Kälber?

200 000 Kälber werden in Deutschland illegal "entsorgt" schreibt die Welt heute in im Wirtschaftsteil der Welt am Sonntag

https://www.welt.de/wirtschaft/article203765326/200-000-maennliche-Kaelber-werden-jaehrlich-illegal-getoetet.html 

 Ähnlich wie bei den männlichen Küken sind Bullenkälber ein Abfallprodukt der Milchwirtschaft.
Kühe müssen ein Kalb im Jahr bekommen, damit sie gemolken werden können. Und da diese Kühe auf Hochleistung bei der Milchproduktion gezüchtet wurden, setzen diese Kälber kaum Fleisch an. Sie sind für die Mast nicht zu gebrauchen.

Ein Wahnsinn ist dieses System auf Masse und Profitmaximierung. Dieses System muss aufgebrochen werden. Fast müsste man für den Klimawandel dankbar sein. Denn aus diesem Zwang heraus wird sich eher etwas ändern, als wegen des Tierschutzes.

Wir Menschen sollten uns schämen.


PMSG - Hinter diesem Kürzel verbirgt sich schwere Tierquälerei


Montag, 18. November 2019

Wie geht Katzenrettung richtig?


Immer wieder kommt es vor, dass Menschen Katzen aufnehmen, um sie aus schlechter Haltung zu befreien. Oder um zu helfen. Ich bin auch schon gefragt worden, ob ich nicht ein Kitten abholen könnte, weil es dringend tierärztliche Hilfe braucht und von den Haltern der Mutterkatze nicht versorgt wird.
Da heißt es dann: entweder es schafft es, oder es schafft es nicht und nennen das natürliche Auslese. Vor allem im ländlichen Bereich kommt es relativ oft zu solchen Aussagen.

Ich habe immer nur unter einer Bedingung zugesagt: Die Mutterkatze muss mit!
Erstens, war in diesem Fall das Kitten noch auf die Mutter angewiesen, und zweitens ist die Gefahr groß, dass es in 4-5 Monaten erneut einen Wurf gibt, dem geholfen werden muss.


Das ist Tierschutz.

Es gibt noch die ganz üblen Leute. Die inserieren dann ihre Katzen unter dem Vorwand, krank zu sein und längere Zeit ins Krankenhaus zu müssen, oder ähnliches. Kommt man in die Wohnung, ist die dann auch aufgeräumt und sauber. Gern nimmt man dann noch ein oder zwei weitere Katzen mit, denn die arme Person hat ein schlimmes Schicksal und ihr und den Katzen muss geholfen werden.

Durch Zufall, meist ist es Kollege Zufall der hilft, kommt dann heraus, dass es eine Masche war und schon eine Weile so gearbeitet wird.

Da ist man einem üblen Vermehrer aufgesessen, der immer wieder auf gutgläubige Menschen und Menschen mit Herz trifft.

Wenn man Glück hat, sind die Katzen gesund und haben weder Krankheiten noch Parasiten.

Wie kann man denn solche Leute durchschauen?


Nun ist aber nicht jeder, der einen Wurf hat, ein übler Vermehrer. Da kann man dann helfen, wenn das Muttertier definitiv kastriert wurde, bzw. wird. Auch sind mit der Schutzgebühr maximal die Kosten für den Tierarzt enthalten, also Impfung, chippen und im günstigsten Fall die Kastration des übernommenen Tieres. Die Bescheinigungen bekommt man dann auch mit.

Sollte es passieren und man muss ein einzelnes Kitten aufnehmen, das vielleicht gerade mal 8-9 Wochen alt ist oder sogar jünger, und man hat für dieses Tier keinen adäquaten Partner oder kann auch kein weiteres Kitten aufnehmen, dann sollte jeder, und gerade Tierschützer,  darüber nachdenken, das Kitten in die Pflegestelle eines Katzenvereins zu geben, damit das Kitten die Chance hat, artgerecht aufzuwachsen.
Es wäre nicht fair dem Kitten gegenüber ihm die Chance auf Sozialisierung und einem artgerechten leben mit anderen Katzenkumpels in seinem Alter zu nehmen.
Für mich persönlich hat das auch nichts mit Katzenrettung zu tun, sondern eher mit menschlichem Egoismus.
Bitte habt das Wohl des Tieres im Auge!



Das Geschäft mit dem Mitleid floriert leider und ich weiß, wie schwer es ist, zu einem Murkelchen nein zu sagen, das ein Bild des Jammers ist. Tierschutz, und Hilfe im eigentlichen Sinn ist, wenn es keine weiteren Würfe mehr gibt. Sprich die Elterntiere kastriert werden. Alles andere macht Platz für das nächste Elend. Leider. Denn diese Vermehrer sind skrupellos!


Was ist zu beachten, wenn es mit einem durchgegangen ist, und man so ein oder sogar mehrere Tiere, aufgenommen hat?
Wenn schon Katzen im Haushalt leben, müssen die Neuzugänge strikt getrennt gehalten werden. Und zwar so lange, bis die Befunde vom Tierarzt besagen, dass die Katzen gesund sind. Untersucht werden muss das Blut auf Katzenaids (FIV) und auf Katzenleukose (FeLV). Das sind ansteckende Krankheiten, die nicht heilbar sind. Außerdem muss ein Kotprofil gemacht werden. Nicht nur Würmer, auch Endoparasiten wie Giardien, Kokzidien und Trichomonas foetus müssen ausgeschlossen werden. Giardien und Trichos können sehr hartnäckig sein und eine längere Behandlung nötig machen.
Wenn die Katzen positiv auf FIV und/oder FeLV sind, und es schon andere Katzen im Haushalt gibt, muss überlegt werden, ob man die Katzen behalten will. Man sollte vielleicht Hilfe bei einem renommierten Katzenverein suchen und sich beraten lassen. Während FeLV auch über den Speichel übertragen werden kann, wird FIV nur durch Bisse übertragen und ist für den Menschen keine Gefahr. Gegen FeLV kann aber auch geimpft werden, d.h., man könnte die schon vorhandenen Katzen impfen lassen. Das erfordert dann aber auch, die Quarantäne bis zum vollständigen Impfschutz zu verlängern.

Ihr seht also, Rettung bedeutet den Kopf einzuschalten. Die Konsequenzen können für den Retter und seinen Haushalt echt belastend sein.


Und ganz wichtig! Sollte man einem solchen üblen Gesellen, der tatsächlich kranke Katzen verkauft (immer die Diagnose aushändigen lassen!) aufgesessen sein, ist das meist nicht zu ändern. Aber man sollte auf jeden Fall das Veterinäramt kontaktieren, den Fall schildern und die befunde des Tierarztes vorlegen.
Wenn ansteckende Krankheiten beim Vermehrer vorhanden sind, schreitet das Vetamt in der Regel ein. Es ist dringend notwendig so jemanden aufzuhalten.

Montag, 11. November 2019

Am 10.11.2019 haben die Delfinjäger einen Pod von 40 Breitschnabeldelfinen (eng. melon headed whales) entdeckt und in die Bucht von #Taiji getrieben. 3 Tiere wurden für die Delfinarienindustrie ausgesucht, die anderen 37 Delfine wurden inklusive der Jungtiere getötet.

Im kommenden Jahr finden die #Olympischen Spiele in #Tokio statt. Wie muss das sein, wenn man solch einen Wettbewerb besucht und einige Kilometer weiter südlich werden Delfine auf grausame Weise gejagt und getötet...


Dienstag, 5. November 2019

Niemand soll sagen, er hat von nichts gewusst....


Der Nachdenkblog ist umgezogen

https://www.gentle-creek.de