Erging heute vom Landgericht Oldenburg aus gegen Tierschutzaktivisten*innen.
Tierschutzaktivist*innen sind in einen Schachthof eingedrungen und haben Kameras versteckt angebracht, in denen festgehalten wurde, wie qualvoll die Betäubung von Schweinen aussieht, die mit CO₂ betäubt werden. Die Bilder sind natürlich schrecklich anzusehen.
Aus meiner Sicht ist das Urteil nicht nachvollziehbar. Es geht auch nicht um diesen einen Schlachthof. In 80 % aller Schlachthöfe werden Schweine derartig betäubt.
Warum darf das nicht gesehen werden?
2004 hat die EFSA, das ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit festgestellt, dass die Betäubung mit CO₂ tierschutzwidrig ist. Die EU Kommission hält aber aus wirtschaftlichen Gründen daran fest.
Die Zeitschrift Agrar Heute berichtet online auf ihrer Webseite darüber. https://www.agrarheute.com/tier/schwein/co2-betaeubung-schweine-beim-schlachten-tierschutzgerecht-612730#:~:text=CO%E2%82%82%2DBet%C3%A4ubung%20ist%20laut%20Experten%20tierschutzwidri
Nach deutschem Recht würde diese Form der Betäubung verboten, aber EU-Recht steht über deutschem Recht.
Ich frage mich jetzt auch: warum soll man nicht sehen, wie die Tiere behandelt werden? Es geht ja nicht um diesen einen Schlachthof, sondern um das Grundsätzliche an dem Verfahren. Daher erschließt sich mir auch die Klage auf Schadensersatz nicht.
Es ist doch für eine Gesellschaft gut, die sagt, wir wollen Fleisch essen, aber behandelt die Tiere nicht so!
Sicher, vegan zu essen ist auch eine Möglichkeit, aber warum muss man Veganer sein, um Tierleid zu beklagen?
https://www.ariwa.org/co2-betaeubung-schweine/
https://www.ariwa.org/zwiegespaltenes-urteil-im-co2-schlachthof-prozess/
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